Weiters sind zwei komplementär zueinander stehende, funktionale Prozesse an Piagets These entscheidend: Die Assimilation und die Akkommodation7. Beide sind Aspekte der kognitiven Anpassung des Organismus an die Umwelt. Anhand eines Beispiels lassen sich beide Begriffe gut erklären: Ein Kind, dass auf die Welt kommt, besitzt einen angeborenen Greifreflex. Ein beliebiger Gegenstand, der anfangs zufällig, später automatisch ergriffen wird, wird quasi an den Greifakt „assimiliert“. Das Kind bemerkt jedoch bald, dass zwei komplett unterschiedliche Gegenstände auch unterschiedlich ergriffen werden müssen. Das ausgebildete Greifschema muss somit an das neue Objekt angepasst, sprich akkomodiert werden. Piaget unterteilte die Entwicklung vom figurativen zum operativen Wissen in viele weitere Schritte. Zusammenfassen kann man diese zu einem vierstufigen Schema („Stufenschema“).
Diese vier Stadien der Entwicklung haben folgende Charakteristika:
- sie folgen aufeinander, nachdem das jeweils vorige Stadium abgeschlossen wurde
- die Stadien kommen in allen Kulturen vor
- die Stadien beinhalten quantitative und qualitative Unterschiede
- in jedem Stadium besteht ein Gleichgewicht zwischen Assimilation und Akkomodation. Dieses Gleichgewicht wird durch Erfahrung und Erziehung gestört; dadurch wird das nächste Stadium erreicht.
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