Sonntag, 29. November 2009

Zeitmanagement ist Unsinn

Zeit so managen zu können, dass man weniger Stress hat und dafür mehr Zeit für sich, ist eine Illusionen, denn Zeit lässt sich nicht managen. Eine Stunde ist immer eine Stunde, egal was man damit macht, managen kann man nur seine Aufgaben und sich selbst. Zeitmanagement ist letztlich nichts anderes als Prozentrechnung, denn man hat immer genau 100% Zeit zur Verfügung, sei es nun eine Stunde, eine Woche oder ein Jahr. Wenn man von einer Stunde eine halbe Stunde lang jammert, dass man so wenig Zeit hat, hat man 50% der Stunde vergeudet. Wenn man aber eine halbe Stunde der Stunde zum Überlegen nutzt, was in seinem Leben wirklich wichtig ist und daraus konkrete Maßnahmen und Entscheidungen ableitet, hat man 50% der Stunde genutzt. Zeitmanagement ist daher Unsinn, denn man kannn die Zeit nicht managen, nur sein eigenes Verhalten!
Aus einem Newsletter

Samstag, 21. November 2009

Schülern fehlen beim Lernen oft soziale Kompetenzen

Die Förderung nach Sozialkompetenz ist als Bildungsauftrag in vielen Lehrplänen verankert worden. Sozialkompetenz ist ein übergeordneter Sammelbegriff für Angemessenheit sozialkompetenten Verhaltens in bestimmten Situationen. Die einzelnen Teilfähigkeiten, die das übergeordnete Konstrukt Sozialkompetenz bestimmen, sind je nach Autor unterschiedlich. Es ist eine Konzentration auf diejenigen Teilfähigkeiten von Sozialkompetenz sinnvoll, die im Rahmen schulischer Möglichkeiten auch gefördert werden können.
Kognitive Leistungen können besonders gut in einem guten sozialen Lern-, Arbeits- und Beziehungsklima entstehen. Manche Defizite an sozialen Kompetenzen hindern Schüler aber am Lernen und am effektiven, konstruktiven Arbeiten, und zwar auf zwei Ebenen:
  • Motivationale Ebene: Freisein von sozialer Angst (Aufbau eine positiven Selbst­konzepts, Stärkung des Selbstvertrauens, Förderung selbstsicheren Verhaltens)
  • Handlungsebene: Verfügen über soziale Fertigkeiten (Förderung der Wahr­neh­mungs- und Rollenübernahmefähigkeit, Förderung der Interaktionsfähigkeit, Förderung der Selbstbehauptungsfähigkeit)
Die Atmosphäre innerhalb einer Schulklasse stellt daher eine wichtige Rahmenbedingung schulischen Lernens dar. Die Schüler fühlen sich in der Klasse und im Unterricht wohl, wenn Gelassenheit, Offenheit, Transparenz, Ruhe, Humor wichtige Elemente des Unter­richts sind, und wenn die Ausbildung sozialer Kompetenzen unterstützt wird. Sozialkompetenz im Unterricht hat einen inhaltlichen und einen methodischen Aspekt:

Inhaltlicher Aspekt

  • Eigene Kooperationsfähigkeiten in Gruppen- und Teamarbeiten weiterentwickeln
  • Eigene Kommunikationsfähigkeiten weiterentwickeln
  • Eigene Konfliktlösefähigkeiten weiterentwickeln
  • Mitverantwortung für das Klassenklima tragen
  • Gemeinsam festgelegte Regeln einhalten
  • Verständnis für die Anliegen anderer zeigen
  • Empathie zeigen
Methodischer Aspekt
  • Partner- und Gruppenarbeiten durchführen
  • Diskussionen und Klassengespräche führen
  • Rollenspiele durchführen
  • Bestimmte Unterrichtsthemen behandeln
  • Lernpartnerschaften festlegten
  • Sich gegenseitig Feedbacks geben
  • Die Vorbildrolle als Lehrkraft wahrnehmen

Samstag, 14. November 2009

Natur des Menschen nach Rogers

C. R. Rogers ist der Begründer der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie die 1942 entstand. Die älteste humanistische Therapie ist die Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie des amerikanischen Psychologen Carl Rogers. Nach Ansicht von Rogers ist es dem Menschen, wie anderen lebenden Organismen, angeboren, sich selbst zu erhalten und weiterzuentwickeln, und dies treibt ihn wiederum dazu, sich zu entwickeln und Reife zuerlangen. ,,Jeder Mensch ist fähig sich selbst zu verstehen und sich konstruktiv zu verändern. Gesprächspsychotherapie ist eine Hauptrichtung der Psychotherapie, die durch eine nicht direkte Haltung des Therapeuten gekennzeichnet ist, der sie vom Klienten geäußerten Gefühle in einfühlsamer Weise spiegelt, statt sie direkt zu interpretieren und auszuwerten. Der Klient wird dann ermutigt, hinsichtlich seiner Probleme und einer eigenen Abhilfe zu seinen eigenen Einsichten zu erlangen."
Die Persönlichkeitstheorie entwickelte er im Zuge seiner therapeutischen Praxis, die jedoch kein abgeschlossenes theoretisches System ist, aber von ihm  als Richtschnur für die therapeutischen Maßnahmen verwendet wurde. Rogers geht von drei Grundannahmen über die Natur des Menschen aus:
  • Durch die subjektive Erlebniswelt wird das Verhalten eines Menschen bestimmt.
  • Jeder Mensch besitzt eine angeborene Tendenz zur Selbstverwirklichung, die alle Menschen anstreben, die aber mit weiteren erworbenen Bedürfnissen in Konflikt geraten kann.
  • Der Mensch unterwirft sich einem ständigen Bewertungsprozess, dessen Kriterium das Streben nach Selbstverwirklichung ist.
Der wichtigste Prozess in der menschlichen Entwicklung ist die Bildung des Selbst. Der Mensch entwickelt ein Selbstkonzept, womit die Art und Weise gemeint ist, wie er sich selbst bzw. seine Charakteristika und Fähigkeiten wahrnimmt und beurteilt. Ein gesundes Selbstkonzept entspricht der Beschaffenheit der Realität, es befindet sich im Einklang mit der Umwelt. Ein gestörtes Selbstkonzept zeigt sich darin, dass es der Wirklichkeit nicht entspricht, sondern von ihr abweicht. Jeder Mensch besitzt ein Realselbst, das ist die Art und Weise, wie sich eine Person selbst wahrnimmt und empfindet. Das Idealselbst repräsentiert die Ziele und Vorstellungen, denen sich das Realselbst annähern soll. Bei einer gesunden Persönlichkeit besteht eine weitgehende Übereinstimmung zwischen Realselbst und dem Idealselbst, bei psychischen Störungen klaffen Realselbst und Idealselbst sehr erheblich auseinander.
In der Gesprächsführung ist es wichtig, dass der Therapeut bestimmte Handlungsformen aufweist. Er muss sich selbst wahrnehmen und er muss sich selbst kontrollieren. Der Therapeut muss auch wissen in welchen Situationen er Distanz bewahrt oder auch Nähe zulassen kann. Genau dies muss ein Klient auch Lernen. Diese vier Aspekte sind in allen sozialen Bereichen notwendig. Sich selbst wahrnehmen und zu kontrollieren ist für jeden Menschen ein Lernprozess. Dies kann jeder Mensch zBsp. durch Kritik von seinen Mitmenschen erkennen. Dann ist es sehr wichtig seine Handlungen zu reflektieren und sich selbst zu explorieren (erforschen).Die vier Aspekte sind ein aufbauender Prozess. Erst nimmt der Mensch sich selbst wahr, dann kann er sein Handeln selbst kontrollieren und dann erst erfährt er, in welchen Gesprächssituationen er Distanz bewahren muss oder Nähe zulassen kann. Nur dann kann der Therapeut auf die Probleme des Klienten gezielt und intensiv eingehen. In der Therapie muss der Therapeut frei von ,,eigenen Gedanken" sein. Der Therapeut benötigt zu den Inhalten, die in der Therapie bearbeitet werden und zur Person des Klienten Distanz, die dem Therapeuten emotionale und kognitive Flexibilität ermöglicht. Der Therapeut muss so viel Abstand zu Inhalten, zur Person und zum Fortschritt des Klienten halten, dass der Inhalt, der Prozess und der Fortschritt des Klienten nicht zu seinen werden.
Literatur:
Sachse, Rainer (1996). Zielorientierten Gesprächspsychotherapie. Hogrefe-Verlag.
Hobmaier, Hermann (1991). Psychologie. Stam-Verlag.


Personenwahrnehmung

Personenwahrnehmung ist ein Teilgebiet der sozialen Wahrnehmung, in der Personen oder Gruppen wahrgenommen werden. Wir machen uns von den Personen die wir wahrnehmen grundsätzlich ein Bild. Die Personen oder Gruppen werden mit einen subjektiven Maßstab gemessen. Wir ziehen Schlüsse über ihre Motive, Absichten, Eigenschaften, Gefühle und Fähigkeiten. Die Wahrnehmung von Personen wird von dem sozialen Zusammenhang, in welcher die wahrgenommene Person steht, bestimmt. Die Verzerrung und Verfälschung der Wirklichkeit aufgrund der Subjektivität der Wahrnehmung führt zu Wahrnehmungsfehlern. Jede Wahrnehmung findet unter den Einflüssen einer bestimmten Erwartungshaltung statt.
Literatur: Hobmaier, Hermann (1991). Psychologie. Stam-Verlag.

Soziale Wahrnehmung

Die Problematik einer Abgrenzung zwischen Wahrnehmung und anderen psychischen Prozessen, wie Urteilen und Schlussfolgerungen, wird bei der sozialen Wahrnehmung, die die Wahrnehmung sozialer Merkmale beschreibt, besonders deutlich. Unter dem Begriff soziale Wahrnehmung wurden eigentlich Erkenntnisse über die Beeinflussung der Wahrnehmung durch soziale und personale Faktoren zusammengetragen. In verschiedenen Experimenten haben Psychologen festgestellt, dass soziale Einflüsse, vor allem dann, wenn die Reizordnung mehrdeutig ist und deshalb Entscheidungsunsicherheit besteht, zur Wahrnehmungsverfälschung und -verzerrung führen.
In solchen Situationen macht sich der Gruppendruck besonders stark bemerkbar und individuelle Urteile werden der Gruppennorm angepasst. Ebenso wie die Gruppe beeinflusst auch die Sprache die Wahrnehmung der Umwelt. Wörter, die uns geläufig und gut bekannt sind, werden schneller wahrgenommen als unbekannte. Tabuwörter sowie Wörter, die emotional störend und bedrohlich erlebt werden, nimmt man häufig langsamer, verzerrt oder sogar falsch wahr. Die Meinungen, Vorurteile und Stereotypen über eine Bevölkerungsgruppe, Geschlecht oder Rasse beeinflussen die Wahrnehmung der betreffenden Gruppe im Sinne der bestehenden Einstellung und auch das Verhalten gegenüber solchen Gruppen.
Literatur: Schwendtke, A. (1995). Wörterbuch der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Heidelberg - Wiesbaden: Quelle & Meyer.


Freitag, 6. November 2009

Deklaratives und nicht-deklaratives Gedächtnis

Die Struktur des Langzeitgedächtnis zeigt sich als keine einheitliche Größe, sondern setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Die wichtigste Unterscheidung ist die zwischen dem bewussten Gedächtnis für Fakten und Ereignisse (deklaratives oder explizites Gedächtnis) und verschiedenen Formen unbewußter Gedächtnisprozesse (nicht-deklaratives oder implizites Gedächtnis).
Deklaratives Gedächtnis
Das deklarative Gedächtnis wird weiterhin in ein semantisches und episodisches Gedächtnis eingeteilt. Das episodische Gedächtnis verarbeitet und speichert Informationen, die sich auf eigene Erfahrungen beziehen, mit Rücksicht auf die zeitliche Sequenz der erlebten Episoden. Demgegenüber enthält das semantische Gedächtnis das "Weltwissen" einer Person, also beispielsweise ihr Wissen über Sprache (Semantik, Grammatik), Regeln und Konzepte. Das Wissens- oder Kenntnissystem speichert Fakten und Regeln. Allerdings wird lediglich die Information im episodischen Gedächtnis bewusst verarbeitet, Informationen aus dem semantischen Gedächtnis werden dagegen automatisch und ohne besondere Anstrengung aktualisiert.
Nicht-deklaratives Gedächtnis
Da menschliche Informationsverarbeitung nur teilweise bewußt und kontrolliert verläuft, bleiben viele Wahrnehmungen und Gedächtnisleistungen aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit unbewußt. Trotzdem können sie das Verhalten beeinflussen, welches daraufhin automatisch und ohne bewußte Steuerung abläuft. Das implizite Gedächtnis oder nichtdeklarative Gedächtnis speichert Fertigkeiten, Erwartungen, Verhaltensweisen und die Ergebnisse von Konditionierungsvorgängen und Priming. Ein Beispiel für das implizite Gedächtnis ist das prozedurale Gedächtnis, welches aus einfachen, mechanisch erlernten motorischen Ablaufmustern besteht und die Verarbeitung sensumotorischer Fertigkeiten erlaubt. Auch Konditionierungsformen lassen sich dem nicht-deklarativen Gedächtnis zuordnen. Diesem System wird auch das sogenannte "Priming" zugeschrieben. Dieses System nimmt eine große Zahl von Reizen auf, diese Inhalte bleiben vorbewußt, d.h., sie können nicht aktiv abgerufen werden. Wird man jedoch mit einem ähnlichen Reiz konfrontiert, kommen sie einfach in den Sinn. Durch das Priming kann man einen dargebotenen Reiz besser erkennen oder bei der Darbietung eines Reizteils besser erschließen, denn man war diesem Reiz ja zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal (zufällig) ausgesetzt.