Montag, 14. Februar 2011

Klassische Methoden der Psychophysik

Grenzmethode oder Methode der eben merklichen Unterschiede
Der Versuchsleiter bietet dem Beobachter verschiedene Reize dar und  fragt ihn, ob er diese entdecken könne. Die Reize werden in aufsteigender oder in absteigender Reihenfolge präsentiert.  Beim ersten Versuchsdurchgang zeigt der Versuchsleiter einen Reiz , der über der Schwelle liegt, so daß der Proband ihn eindeutig wahrnimmt. Die Veränderung der Antwort von Ja zu Nein stellt den Übergangspunkt dar. Und als Schwellenwert für diesen Durchgang gilt der Mittelwert ist der Mittelwert aus der beiden Werten um den Übergangspunkt. Das Verfahren wird nun in umgekehrter Richtung wiederholt, man beginnt nun unterhalb der Schwelle und steigert die Intensität bis die Versuchsperson den Reiz wahrnimmt. Beide Durchläufe, absteigende und aufsteigende , werden noch mal wiederholt und die Schwelle als Mittelwert der Übergangswerte aller Durchläufe berechnet. Man bietet bei der Grenzmethode die Reize sowohl in aufsteigender wie auch in absteigender Reihenfolge dar, weil man dem Fehler der  Perseverationstendenz entgegenwirken will. Von einer Perseverationstendenz spricht man, wenn der Beobachter dazu neigt, aufeinanderfolgend in derselben Art und Weise zu antworten. Bei der Grenzmethode hebt sich also der Fehler, der durch diese Tendenz entstehen kann auf.
Herstellungsmethode oder Methode der mittleren Fehler
Bei der Herstellungsmethode wird der Reiz langsam verändert. Das tut entweder der Versuchsleiter oder der Beobachter selbst, letzteres hat den Vorteil, daß die Wahrscheinlichkeit maximiert wird, daß der Beobachter während des gesamten Experiments hoch aufmerksam ist. Auch hier werden die Reize aufsteigend oder absteigend variiert bis der Beobachter sagt, er könne den Reiz nicht mehr oder gerade so entdecken kann.  Dieser Punkt des subjektiven Erscheinens oder Verschwinden eines Reizes gilt dann als absolute Schwelle.  Das Verfahren kann mehrmals wiederholt werden und die Schwelle entspricht dann dem Durchschnitt.
Konstanzmethode oder Methode der richtigen und falschen Fälle
Hier werden wie in der Grenzmethode einzelne Reize durch den Versuchsleiter dargeboten, aber die Reizen werden in zufälliger Reihenfolge dargeboten.  Der stärkste der Reize liegt eindeutig über der Schwelle und der schwächste liegt eindeutig unter der Schwelle, so daß ihn der Beobachter auf keinen Fall entdeckt.  Die Intensität der anderen Reize liegt zwischen diesen Extremen, so daß der Beobachter sie manchmal erkennt und manchmal nicht wahrnimmt.  Der Versuchsleiter bietet jeden Reiz mehrmals in zufälliger Reihenfolgen dar.  Als Schwelle definiert man für gewöhnlich die Intensität, die bei der Hälfte der Versuche zum Entdecken führt.
Die Konstanzmethode ist die genaueste, aber auch die langwierigste Methode. Die Herstellungsmethode ist die ungenaueste, aber auch die schnellste Methode zur Schwellenbestimmung.

Samstag, 15. Januar 2011

Wichtige Begriffe der Gehirnforschung

Amygdala oder Mandelkern: mandelförmige Region in der Mitte des Gehirns, Teil des limbischen Systems; zuständig für die rasche und automatische Verarbeitung von Emotionen, vor allem von Furcht und Notsituationen
Basalganglien: Netzwerk von Strukturen tief innen in der Mitte des Gehirns; beteiligt an der Koordinierung von Bewegungen und am Lernen
Frontallappen oder Frontalkortex: zuständig für hochentwickelte Prozesse wie Planen, Integrieren von Informationen, Emotionskontrolle und Entscheidungskompetenz
Hippocampus: Struktur in Form eines Seepferdchens tief innen im Temporallappen; gehört zum limbischen System und ist am Speichern und am Abrufen von Erinnerungen beteiligt
Limbisches System: Gruppe von Gehirnstrukturen, die mit Gefühlen und Gedächtnisbildung zu tun haben
Myelin: weiße Schicht aus Fett und Protein, umhüllt jedes Axon und beschleunigt die Übertragung von Impulsen an den Neuronen entlang; wichtiger Prozess in der Gehirnentwicklung
Synapse: Verbindungen oder spezialisierte Verknüpfungen, über die Informationen im Nervensystem übertragen werden
Temporallappen: Kortexregion in beiden Gehirnhälften; zuständig für das Erkennen von Gesehenem und für das Sprachverstehen
Siehe dazu  Das menschliche Gehirn