Samstag, 2. Januar 2010

Assimilation und Akkommodation

Entwicklungsstufen sind das Ergebnis von Lernprozessen, denn Konzepte, die sich in Form von reaktivierbaren Verbindungspfaden zwischen neuronalen Zellgruppen in verschiedenen Hirnregionen bilden, bleiben wandlungsfähig. Sie kristallisieren sich an und um beste bzw. typische Vertreter dessen, was sie repräsentieren. Sie haben eine Kernbedeutung und werden an den Rändern unscharf (fuzzy concepts).
Jean Piaget unterschied in diesem Kontext zwei Arten von Lernprozessen: Assimilation und Akkommodation. Beide dienen dem Ziel, mit den Herausforderungen durch die Umwelt fertig zu werden. In assimilierenden Lernprozessen werden die vorhandenen Wissensstrukturen beibehalten, aber durch die Ausweitung bzw. Verfeinerung des Bedeutungsumfangs der vorhandenen Konzepte in die Lage versetzt, neue Erfahrungen zu integrieren. Das geschieht gelegentlich um den Preis der Verfälschung eines ‘assimilierten’ Inhalts, d.h., er wird in eine Schublade gezwängt, in die er nicht passt. Die Akkommodation ist demgegenüber nötig, wenn sich neue Erfahrungen nicht schlüssig in die mental schon vorhandenen Wissensstrukturen integrieren lassen und deshalb eine etwas ‚dramatischere’ Restrukturierung von zumindest Teilen des gesamten Wissensbestandes nötig ist.
Quelle: http://blog.beniers-consultancy.de/archives/category/psychologie (10-01-02)

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